Hallo zusammen!
Wir melden uns aus dem neuen Jahr mit einem Update über unseren Dezember. Nach unserem letzten Blogbeitrag haben wir noch einige Wochen in Obiya verbracht, unsere Projekte verfolgt und Spaß mit den Kindern gehabt.
Anfang Dezember sind wir dann zum Reisen aufgebrochen. Normalerweise haben die Schulkinder hier den Dezember und Teile des Januars Ferien und wir haben uns trotz den geschlossenen Schulen an diesen Rhythmus angepasst. Der Lockdown soll hier im Januar gelockert werden und seit ein paar Tagen steht auch endgültig fest, dass die Schulen am 10.01.22 wieder öffnen werden. Um unsere Zeit mit den Kindern in der Schule ausgiebig nutzen zu können, da wir ja schon ein paar Monate durch Corona „verloren“ haben, wollten wir pünktlich zum Schulstart wieder hier sein und die Zeit davor mit reisen nutzen.
Wir sind also kurz nach dem 1. Advent Richtung Kampala aufgebrochen, denn dort sollten wir unsere Work Permit (Arbeitszulassung und Jahresvisum in Einem) abholen. Wie sich herausstellte, gab es jedoch noch ein paar Komplikationen, sodass sich dieses um ein paar Tage verzögern sollte. Diese Zeit haben wir genutzt, um einen Wochenendausflug nach Jinja zu machen. Zu diesem Zeitpunkt sind auch die Freiwilligen des Bistums aus Nakaseke zu uns gestoßen, mit denen wir zusammen unterwegs sein würden. Jinja liegt nahe an Kampala und so haben wir einen Taxibus genommen, der uns in ca. 2 Stunden in die Stadt der Nilquellen gebracht hat.
Das Wochenende haben wir uns richtig schön gemacht: Wir sind durch die Stadt gebummelt, haben den besten Rolex hier in Uganda probiert (Rolex ist ein Teigfladen mit Ei, eingerollt wie ein Wrap und meist mit Tomate oder Avocado gefüllt), haben uns die Nilquellen ganz nah von einem Boot aus angeguckt und sind den Gebetsberg hochgewandert. Dort oben hatten wir eine wunderschöne Aussicht und haben den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen am Pool verbracht. Nachdem wir den Abend mit leckerem Essen ausklingen haben lassen, sind wir am nächsten Tag zurück nach Kampala gefahren, in der Hoffnung, unsere Work Permit sei fertig. Als wir dann erfuhren, dass sie noch nicht zugelassen wurde, mussten wir unsere Reiseplanung noch einmal überdenken. Ursprünglich war unser Plan, am Anfang unserer Reise die kenianische Grenze zu überqueren und eher am Ende Uganda zu erkunden. Dafür hätte unsere Arbeitszulassung als East African Visum fungiert.
Um dem Ganzen dann nochmal ein paar Tage Zeit zu geben, sind wir in eine andere nahegelegene Stadt Entebbe gefahren. Bei unserem Frühstück dort hat uns dann jedoch die Nachricht erreicht, dass unsere Zulassung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. So haben wir spontan beschlossen, uns davon nicht allzu sehr ärgern zu lassen, unsere Pläne trotzdem zu verfolgen und an der Grenze unser kenianisches Visum zu beantragen. Wir wollten so schnell wie möglich los, da wir schon einige Zeit verloren hatten und so haben wir unseren benötigten PCR-Test noch gleich im Café machen gemacht. Den restlichen Tag haben wir beim Flugzeugfriedhof direkt am Victoriasee verbracht und sind auf alten Flugzeugen rumgeklettert.
Die richtige Reise ging somit am nächsten Tag los.
Zu siebt haben wir einen Nachtbus von Kampala nach Nairobi genommen, dabei jedoch leider den Falschen erwischt. Die Busfahrt hat statt den geplanten 16 Stunden ganze 24 Stunden gebraucht, da unser Bus einen Platten hatte. Das führte dazu, dass wir in Dunkelheit in der Hauptstadt ankamen. Eine aufregende Situation so in einem fremden Land, ohne mobiles Netz oder jegliche Kontakte. Die Buscrew war aber sehr nett und hat uns ein Uber bestellt, welches uns sicher zu unserem Hostel gebracht hat. Wir hatten einen vollen Tag in Nairobi an dem wir die Stadt erkundet haben. Wir waren im City Park, haben die Affen in den Bäumen beobachten und sind zum Village Market gefahren wo wir den Massai-Market besucht haben. Mit ein paar Souvenirs in der Tasche haben wir uns auf nach der Küstenstadt Mombasa gemacht. Es gibt einen Nairobi-Mombasa Expresszug der eine Strecke durch einen wunderschönen Nationalpark nimmt. Aus dem Fenster konnten wir Elefanten, Giraffen, Zebras und Antilopen beobachten und die Aussicht genießen. In Mombasa wurden wir erstmal von der hohen Luftfeuchtigkeit überrascht, die wir aus Uganda nicht kannten. Denn hier ist es zwar sehr warm, jedoch auch zugleich trocken. Nach der ersten abenteuerlichen Nacht auf Hängematten-Betten, haben wir unser AirBnb bezogen.
Dort haben wir uns gefühlt wie in einem Reiseführer: Direkt hinterm Haus ein weißer Sandstrand mit Palmen und hellblauem Meer, einfach paradiesisch. In den nächsten Tagen haben wir ein bisschen die Seele baumeln lassen: Schwimmen, Sonnenbaden, Muscheln sammeln und durch die Altstadt spazieren. Unser Weihnachtsgeschenk an uns selber war ein Tagestrip zu einem Marine Park nahe der tansanischen Grenze. Wir sind auf ein Boot gestiegen und zu einem Korallenriff gefahren, wo wir Schnorcheln und sogar richtig – mit Sauerstoffflasche und Co. – tauchen gehen durften. Sowas haben wir alle noch nie erlebt, bunte Fische und Schildkröten, die durchs glasklare Wasser gleiten. Abschließendes Highlight der Bootstour: Delfine spotten und zu ihnen ins Wasser springen. Ein leckeres Essen mit kenianischen Spezialitäten und frischen Meeresfrüchten war ein gelungener Abschluss.
Unsere Zeit in Mombasa war dann auch schon wieder vorbei und es ging mit dem Zug zurück nach Nairobi, wo wir nach einem Tag Aufenthalt (da haben wir eine deutsche Bäckerei entdeckt, in der wir lecker Brezel gegessen haben) wieder die lange Busreise unternommen haben. Durch die Verzögerung am Anfang hatten wir leider keine Zeit mehr noch weiter durch Uganda zu reisen, da wir an Weihnachten wieder in Obiya sein wollten. Das haben wir aber auf jeden Fall über die nächsten Monate noch vor, hier und da wird man sicher mal ein Wochenende finden, an dem man unterwegs sein kann.
Wir haben die zwei Wochen reisen sehr genossen und sind dankbar für die neue Eindrücke, die wir gewonnen haben.
Über Weihnachten in St. Mauritz und wie es hier weitergeht erscheint bald ein weiterer Blogbeitrag.
Bis dahin und ein frohes neues Jahr!

















