6 Tage nach dem Tag der Deutschen Einheit wird hier in Uganda am 9. Oktober jeden Jahres der Unabhängigkeitstag gefeiert.
Uganda war nämlich von 1900-1962 unter britischer Herrschaft. Nach Verhandlungen mit London wurde Sir Milton Obote im Mai 1962 zum ersten Regierungschef Ugandas gewählt.
“Uhuru”, wie dieser Feiertag auf Acoli heißt, wird meistens mit der Familie verbracht. Viele Städter fahren also raus auf’s Land in’s Village ihrer Familie. Wie an allen besonderen Anlässen, gibt es zu “Uhuru” sehr viel Essen. Fleisch darf dabei an Festtagen auf keinen Fall fehlen. Abends finden sich viele Menschen dann in den Städten oder den Pubs zwischen den Villages, um ausgelassen zu feiern.
Es gibt wie in Deutschland zum Tag der Deutschen Einheit auch nationale Feierlichkeiten. Für diese wird jedes Jahr ein anderer Distrikt Ugandas ausgewählt; dieses Jahr fand sich Ugandas Führungsebene ganz im Osten im Distrikt Sironko. Wir haben den Festakt sehr knapp im Fernsehen gesehen und Teile der Rede von Yoweri Museveni, Ugandas Presidenten, mitbekommen.
Wir persönlich waren mit Father Cyprian in Parak, seinem Heimat-Village auf dem Land. Dort waren Teile seiner Familie versammelt und wir haben einen entspannten Tag dort verbracht.
Das mächtige Mittagessen bestand aus Reis, Poscho (Erklärung folgt in einem bald erscheinenden Blogpost über Essen), Bohnen, Grünzeug, Cassawa (dito) und – last but not least – Ziegenfleisch. Zum Nachtisch gab es Wassermelone und Ananas. Das Ganze mit Händen zu essen, war kompliziert, aber möglich.
Je nach Alter wird, wie in Deutschland, dem Anlass gebührend gedacht. Geschätzt 90-95% der Bevölkerung haben die Zeit unter britischer Regierung, die vor 57 Jahren endete, nicht miterlebt, sodass der Kampf für und die Errungenschaft der Unabhängigkeit immer mehr in Vergessenheit gerät.






